Zu Zeiten als ich noch an Handbike-Strassenrennen teilnahm, bewegte ich mich oft zu Trainingszwecken auf der Linthebene zwischen Zürich- und Walensee. Immer mal wieder viel mir der Höhenzug, in Flussrichtung der Linth links, am Rande der Ebene auf.

Ein Bekannter von mir lebt in Niederurnen. Anlässlich eines Besuches bei ihm, sah ich die Talstation der kleinen Seilbahn die ins Niederurnertäli führt.
Mein Bekannter erklärte mir den Weg und ein paar Wochen später probierte ich den Aufstieg mit meinem Birk08 Strassen-Long-Seat Handbike. Dieses Handbike, auf hohes Tempo ausgelegt, verfügt nicht über genügend kleine Gänge, sodass ich es zwar hoch bis zur Bergstation der Seilbahn schaffte, aber dort, völlig übersäuert, nicht mehr weiter kam. So genoss ich das Gefühl wenigstens diese Rampe geschafft zu haben. Natürlich blieb mir die weiterführende Strasse ins Tal hinein nicht verborgen.
Laut Kartenmaterial kann man eine volle Runde fahren und zwar ganz hinten im Niederurnertäli über die Rossweidhöchi hinunter nach Siebnen in die Linthebene. Einschlägige MTB Seiten empfehlen die Runde umgekehrt von Siebnen hoch und bei Niederurnen runter. Sie bemerken aber auch eine ca 500 Meter lange Schiebestrecke. Ein Handbike schieben, das wird wohl kaum funktionieren. Also dachte ich mir diese 500 Meter abwärts das müsste doch machbar sein.

Kaum besass ich mein Praschberger CompCC nahm ich diese Runde in Angriff.

Die flache Anfahrt von Reichenburg nach Niederurnen und dann die Steilstrecke hoch bis zur Bergstation der Seilbahn kannte ich ja bereits.
Nach der Seilbahnstation steigt die Strasse, die ab jetzt mit Schotter befestigt ist, weiter kontinuierlich an. Die Gegend ist märchenhaft schön, ruhig und wird, je weiter man ins Tal hineinfährt enger und steiler. Die Rossweidhöhe ist eine Alp auf einem natürlichen Damm liegend. Dieser Damm bildet den Abschluss des Tales.
Auf der anderen Seite herunter, erstmals die berühmten 500 Meter. Es gibt keine Strasse, keinen Weg sondern nur einen heftig abfallenden Trampelpfad in sumpfiger Wiese. Ab und an liegen ein paar Bretter, vielleicht 30cm breit und 5 Meter lang.
Zum Glück boten mir drei Mountainbiker Hilfe an. Sie hatten alle Hände voll zu tun mit Stützen, damit ich nicht seitlich wegkippte. Einmal trugen sie mein Handbike sogar über einen Zaun, ich musste durch eine Öffnung robben. Mehrmals schrammte ich mit dem Rahmen über Steine trotz extra viel Bodenfreiheit meines Handbikes.

Anschliessend gings auf einer guten, langen Kiesstrasse, in teilweise unvernünftig hohem Tempo, bis zum Talboden hinunter.

Wahnsinns Runde, aber ohne Hilfe von mehreren Fussgängern nicht fahrbar.

Niederurnertäli-Rossweidhöchi-Runde als PDF
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Gesamtstrecke: 39.98 km