Der Ort Stoos, hoch über dem Schwyzer Talkessel, ist vielen Sportlern ein Begriff als Skiparadies.
Im Sommer bevölkern Wanderer und Biker dieses Gebiet. Warum nicht auch Handbiker?
Die Tour
Meine liebe Frau Monika und ich starteten ab unserer Sommer-Freizeit-Residenz Bernerhöhe über Goldau. Sie mit ihrem Mountainbike und ich mit dem Praschberger CompCC Handbike.
Hinunter nach Lauerz, am gleichnamigen See entlang bis Seewen. Normalerweise kann man direkt von Seewen nach Ibach gelangen. Im Sommer 2016 wird aber die Brücke über die Gotthard-Eisenbahnstrecke saniert, so fuhren wir über den Bahnhof Seewen / Schwyz nach Ibach. In Ibach führt die Strecke über die Muota. Dann steigt die Route erstmals an, hoch zur Streusiedlung Oberschönenbuch mit ihrer schon früh sichtbaren Katharinen Kapelle mit dem roten Glockenturm. Von da an zieht sich die Strecke flach an der rechten Talseite nach hinten. Kurz fällt die Strasse hinunter zur Suworowbrücke. Wir überquerten auf der 1810 gebauten, gedeckten Holzbrücke die Muota ein zweites Mal. Nach einer kurzen heftigen Steigung fanden wir uns auf der Hauptstrasse die ins Muotal führt, exakt bei der Talstation der Standseilbahn Stoos. Hier muss besonders aufgepasst werden, viele Ausflügler wollen dort parkieren und fahren eher kopflos hin und her. Auf dieser Strasse muss man leider ca 3 Kilometer bis zur Ortschaft Ried aushalten.
In Ried zweigt die Stoosstrasse rechts ab. Schnurgerade durch den Ort bis zur Steinbrücke über die wir zum vorerst letzten Mal die Muota überquerten.
Unmittelbar nach der Brücke wechselt der Belag von Asphalt auf Beton und die Steigung nimmt rapide zu. Auf den nächsten 6 Kilometer werden mehr als 700 Höhenmeter fällig, also im Durchschnitt über 10% Steigung. Im unteren Bereich, dürfte die Steigung regelmässig über 15% liegen. Der dichte, kühle Wald hielt an diesem sehr heissen Tag die Hitze ab und sorgte für ein angenehmes Klima. Im oberen Teil fährt man an Alpwiesen entlang und kann die sensationelle Aussicht geniessen, im Gegenzug kommt die Hitze hier voll zur Geltung, aber da man sich dort bereits um die 1000 Meter über Meer findet, ist die Hitze nicht mehr gar so schlimm.
Immer wieder wird der Blick von den beiden Myten angezogen. Imposant wie die beiden Berge da stehen.
Der letzte der 6 Kilometer Bergstrecke ist wieder asphaltiert und deutlich flacher, nur kurz vor dem Ziel muss nochmals eine relativ rauhe Kiesstrasse befahren werden. Die letzten paar Höhenmeter weisen an zwei Stellen eine so starke Steigung auf, dass ich hart der Traktionsgrenze kurbelte.
Dann ist es geschafft, das Tal öffnet sich und der Skiort zeigt seine Grösse und Weitläufigkeit.
Das Restaurant Alpstubli, bietet die Möglichkeit direkt mit dem Handbike problemlos bis an die Tische zu fahren. Der Wirt meinte sogar, falls es uns drausen zu heiss sei, sollen wir kurzerhand mitsamt Handbike in die Gaststube rein kurven. Wir blieben draussen und genossen einem feinen Wurst-Käsesalat dazu viel Flüssiges.
Gut gestärkt machten wir uns auf die Abfahrt. Unmittelbar vor der Seilbahnbergstation zweigt links die wirklich steile, rauhe Schotterstrasse durch den Stooswald ab. Auf einer Strecke von 6 Kilometern werden 830 Höhenmeter erledigt. Ich glaube nicht, dass diese Strasse in umgekehrter Fahrrichtung mit einem Handbike gefahren werden kann. Zu lose und ausgewaschen ist der Untergrund. Die Bilder können das reale Gefälle nicht wiedergeben.
Sobald wir wieder Asphalt unter unseren Stollenreifen wussten, gings zügig rechts weg nach Oberschönenbuch und dann auf der selben Strecke wieder zurück nach Goldau.
Fazit
Eine wunderschöne, sehr empfehlenswerte Tour. Sie kann mit guten Touren- oder Crosscountryhandbikes gefahren werden. Bei der Abfahrt sind aber gute Bremsen und griffige Reifen nötig.
Auch die Begleitperson mit dem Zweirad sollte für diese Abfahrt Übung und Sicherheit mitbringen.
- Suworowbrücke
- zwischen Ried und Stoos
- Ja es ist so steil.
- grosser Myten
- Illgau und hinten Muotatal
- hölzerne Kirche Stoos
- Stoos
- ca 15% Gefälle
- Serpentinen am Limit
- eine eher flachere Version
Goldau Stoos als PDF
Download_Goldau Stoos.gpx
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